Das erste Eishockeyspiel in Deutschland war am 4. Februar 1897, auf dem Halensee in Berlin. Nur 22 Jahre zuvor fand das erste Spiel der Welt in Montreal, am 3. März, 1875 im Viktoria Skating Rink statt.
Die deutsche Eishockeykultur ist einzigartig. Ihr fehlt nur eine bessere Sichtbarkeit in den Medien und damit auch Kulturkompetenz bei den Fans. Wenn mehr Menschen einbezogen sind, kann jeder Bundestrainer werden.
Es ist relativ einfach Bundestrainer zu werden, weil die Szene überschaubar ist und der Zusammenhalt stärker. Die Atmosphäre in den Arenen ist kreativ und mitreißend, was vor allem an den originellen Gesängen und Choreografien der Fans liegt.
Und die kommerzielle Durchdringung des Sports hält sich in einem gesunden Rahmen. Dabei kann Eishockey als Sportart agiler in der Entwicklung sein, weniger fremdgesteuert von finanziellen Abhängigkeiten. Es sind vor allem die Ehrenamtlichen, die den ganzen Laden zusammen halten. Vom Eismeister zum Betreuer zu den Eltern, die als Shuttle-Service von Halle zu Halle fahren.
In der deutschen Eishockeykultur ist die Nachwuchsförderung in den den letzten Jahren in den Fokus gerückt. Dazu gehört auch das Gesamtkonzept Powerplay 26 des DEB, mit dem Ziel langfristig um Medaillen zu spielen.
Deutschland hat große Fortschritte in der Entwicklung junger Talente gemacht. Spieler wie Tim Stützle, der den Sprung aus der DEL in die NHL geschafft hat, zeugen von dieser Stärke. Aber auch ein Moritz Seider, Rookie of the Year 2022 in der NHL, und unser German Gretzky, Leon Draisaitl, der alles abgeräumt hat an individuellen Auszeichnungen und in einer eigenen Liga spielt.
Zahlreiche Eishockeyvereine verfügen über eine solide Jugendarbeit und setzen auf eine intensive Ausbildung junger Spieler. Allen voran die Adler Mannheim, dank des großen Software-Förderers SAP. Oder der EHC München, der mit Hilfe des Brause-Geldes von Red Bull investieren kann. Hinzu kommen die Eisbären Berlin, denen die Anschutz Entertainment Group (AEG) unter die Arme greift, finanziell und sportlich; AEG gehört auch die LA Kings.
Die Erfolge der deutschen Nationalmannschaft bei internationalen Turnieren, wie dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen 2018 und der Silbermedaille bei der WM 2023, haben das Grundrauschen am Eishockey weiter erhöht.
In der höchsten Spielklasse in Deutschland, der Deutschen Eishockey Liga (DEL), kommen nach dem Fußball die meisten Menschen in die Stadien. Das jährliche Highlight ist die Play-off-Phase, in der die besten Mannschaften um die deutsche Meisterschaft kämpfen.
Mittlerweile ist das Winter Game auch ein Event-Highlight in der Saison, bei dem im Freien gespielt wird, eine Art Hommage an die Wurzeln des Sports.