DEG, AEV oder MERC, Ole Ole

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Als die DEL 1994 ins Leben gerufen wurde, mussten alle Teams einen Tiernamen tragen. Auf einmal gab es Wild Wings, Roosters und Devils. Die Idee war, eine stärkere Identifizierung mit der Mannschaft sowie deren Charakter zu betonen.

Nach 30 Jahren stellt sich die Frage, ob die Hähne oder wilden Flügel vielleicht besser etwas Essbares geblieben wären. Ist die besondere, deutsche Vereinskultur geeigneter für die einzigartige Vermarktung des deutschen Eishockeys, ohne Tiernamen und austauschbarem Marketing?

Und vor ein paar Jahren kam noch eine Supermarktkette dazu und kaufte sich in die DEL ein, ähnlich wie die BBL im Basketball, die sich mit einer leichten Kreditvergabe in Namen einer Bank aus Nürnberg schmückt.

Einzig allein die DEG hat dem getrotzt und behielt ihren Namen: Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft. Ok, mit einer Ausnahme in den Jahren 2001 bis 2012. In der Zeit hießen sie DEG Metro Stars, in Anlehnung an deren Hauptsponsor. Das Geld war dringend nötig und rettete die DEG zur Jahrtausendwende.

Wobei wir beim Thema angekommen sind: Folge dem Geld.

Der EHC München ist eine laufende Litfaßsäule; an einem Verein oder an ehrenamtlicher Gemeinschaft ist wenig zu erkennen. Ziemlich viel Entertainment mit Brausewasser. Dennoch fließt das Geld in eine neue Arena, in solide Nachwuchsarbeit, und die Marketing KPIs geben ihnen Gründe, weiterzumachen.

Sollen wir anders in die Eishockeykultur in Deutschland investieren und sie vermarkten?

Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie der MERC wieder gegen den AEV spielt, mit maximal einem Sponsor auf dem Trikot. Und neue, retromoderne Vereinslogos lassen sich bestimmt grafisch vermarkten. Wenn die CHL (Champions Hockey League) es schafft, das Trikot von den DEL-Sponsoren zu befreien, dann sollte die DEL das auch bei sich schaffen. Die Bande im Stadion kann weiterhin voll mit Werbung sein, digital und analog.

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SAP hält sich visuell in Mannheim relativ zurück, obwohl sie enorm viel investieren und der wichtigste Geldgeber sind. Auch Anschutz macht wenig Werbung mit dem EHC Dynamo selbst, sondern verdient unter anderem Geld mit dem Entertainment rund um die Arena am Ostbahnhof und Immobilien.

Weil das deutsche Eishockey seit 2018 im Aufwind ist, kann eine visuelle Inventur attraktiv für neue Sponsoren sein. Mehr Geld ist sicherlich aus den Übertragungsrechten zu holen, wobei der öffentlich-rechtliche Rundfunk hier einen sehr hohen Investitionsstau hat.

Hinzu kann das Stadtmarketing verstärkt in den Vordergrund rücken. Ein Iserlohn im Stile der Rangers sieht besser aus als ein Hahn. Oder wie wäre es mit REV in großen Buchstaben auf der Brust und Bremerhaven am unteren Teil des Trikots, vorne und hinten, und dahinter das Meer.

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